„Möchtet ihr was Festes oder eher was Lockeres?“
- Jens Warning
- 5. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Was Möbelvertrieb mit Tinder zu tun hat.
Ein Beitrag über Absicht, Ehrlichkeit und Boutique-Vertrieb.
Neulich bin ich auf einen Beitrag einer Branchenkollegin gestoßen.
Ihr Vergleich war ungewöhnlich und gleichzeitig so treffend, dass er mir nicht mehr aus dem Kopf ging:
„Die Möbelbranche funktioniert mittlerweile wie Tinder.“
Ich musste schmunzeln. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde:
Da ist wirklich etwas dran.
Denn wer heute im Möbelvertrieb unterwegs ist, ob im Retail oder Projektgeschäft, erkennt viele Parallelen zur heutigen Dating-Welt.
Kaffee, Gespräche, Ghosting – das neue Normal?

Stellen wir uns das mal bildlich vor:
Du hast ein erstes Gespräch mit einem potenziellen Kunden.
Die Stimmung ist gut, die Chemie passt, man spricht über gemeinsame Visionen.
Du gehst mit einem guten Gefühl raus.
Und dann passiert… nichts.
Keine Rückmeldung, kein Feedback, keine Entscheidung.
Vielleicht wird der Kontakt noch mal geöffnet, vielleicht aber auch nicht.
Man wird auf “später” vertröstet – oder ganz geghostet.
Kommt dir bekannt vor?
Das ist kein Einzelfall. Das ist Alltag.
Warum ist das so?
Der Markt ist überhitzt.
Das Angebot an Marken, Produkten, Konzepten ist riesig – aber die Aufmerksamkeitsspanne und Entscheidungsfreude nimmt ab.
Händler jonglieren mit Sortimenten, Innenarchitekten mit Projektdeadlines und jeder ist auf der Suche nach dem „Perfect Match“.
Doch wie im echten Leben gilt auch hier:
Zu viele Matches bedeuten nicht automatisch bessere Beziehungen.
Und wenn die Absicht nicht klar ist, wird aus jedem Kontakt nur ein kurzes Intermezzo.
Mein Learning: Klär die Absicht – am besten gleich zu Beginn.
Ich frage heute bewusst und direkt:
„Möchtet ihr was Festes oder eher was Lockeres?“
Natürlich mit einem Augenzwinkern.
Aber der Effekt ist spürbar: Es entsteht Klarheit. Und die ist im Vertrieb Gold wert.
Denn ich habe keine Lust auf Vertriebs-Tinder.
Ich suche keine schnellen Deals.
Ich suche Partnerschaften, mit denen man gemeinsam wachsen kann – Boutique-Style eben.
Drei Fragen, die ich potenziellen Handelspartnern stelle:
Worauf kommt’s euch wirklich an, Markenpflege oder reiner Abverkauf?
Wollt ihr Teil eines kuratierten Portfolios sein oder einfach nur mal was Neues ausprobieren?
Wie viel Energie seid ihr bereit, in ein gemeinsames Markenwachstum zu investieren?
Wer hier offen antwortet, setzt den Ton für die gesamte Zusammenarbeit.
Denn gute Beziehungen beginnen mit Ehrlichkeit.
Drei Fragen, die Händler auch ihren Endkunden stellen können:
Ob im Showroom, beim Projektbriefing oder im Beratungsgespräch – diese Fragen helfen auch im Endkundengeschäft:
Suchen Sie etwas für jetzt oder etwas, das bleibt?
Soll das ein Impuls bleiben oder ein echtes Statement werden?
Wollen Sie Trends folgen oder Ihre eigene Geschichte erzählen?
Wer diese Fragen stellt, positioniert sich nicht als Verkäufer, sondern als Gestalter.
Und das schafft Bindung.
Fazit: Clarity is the new Currency.
Die Möbelbranche ist kein Dating-Portal, auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
Umso wichtiger ist es, dass wir als Profis im Vertrieb, Handel und Design früh klären, worum es wirklich geht.
Denn Boutique-Vertrieb bedeutet für mich:
✅ Kuratierte Marken
✅ Partnerschaft auf Augenhöhe
✅ Ehrliche Kommunikation
✅ Gemeinsames Wachstum
Und all das beginnt mit einer simplen Frage:
„Meint ihr es ernst oder wird das hier nur ein netter Kaffee?“
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